KI generierte Songs - die neue Hitmaschine?
- Philipp Schwarz

- 3. Juli 2024
- 2 Min. Lesezeit

KI revolutioniert die Musikindustrie, bietet personalisierte Playlists und neue Einnahmequellen. Entdecke die Chancen und Herausforderungen, die KI für etablierte Künstler, Newcomer und Influencer mit sich bringt.
Die Musikindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel, der durch die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz vorangetrieben wird. Spotify und andere Streaming-Dienste experimentieren bereits mit KI-generierten Playlists, die personalisierte Musikempfehlungen auf der Grundlage individueller Hörgewohnheiten bieten. Diese technologischen Fortschritte werfen eine Reihe von Fragen und Bedenken auf, vier davon würde ich gerne näher betrachten
1. Die Rolle der Musik und die parasoziale Beziehung zwischen Fan und Künstler
Musik ist nicht nur Unterhaltung, sondern schafft oft eine tiefe, emotionale Bindungen zwischen Künstlern und Fan. Diese Beziehung geht weit über das bloße Hören von Musik hinaus und KI Musik wird diese Lücke nur bedingt füllen können. Künstliche Musikstars wie Hatsune Miku zeigen zwar, dass auch virtuelle Charaktere Fankulturen aufbauen können, der Aufwand für solche Projekte ist jedoch hoch, wird sich nicht für jedes KI-generierte Musikstück rechtfertigen lassen und die meisten KI-generierten Musik wird auch ohne komplexe, ausgearbeitete virtuelle Personas auskommen.
2. KI generierte Songs und deren Auswirkungen auf etablierte Künstler Etablierte Künstler werden einen Teil ihrer Streaming-Einnahmen an KI-generierte Musik verlieren. Live-Auftritte bieten jedoch ein einzigartiges Erlebnis, das durch KI nur bedingt reproduziert werden kann. Die Authentizität und das emotionale Erlebnis eines Live-Konzerts wird für Fans immer einen besonderen Stellenwert haben und Künstlern weiterhin eine stabile Einnahmequelle bieten
3. Herausforderungen und Chancen für Newcomer
Die Musikindustrie hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert und es ist schwer vorherzusagen, wie sich der Markt für Newcomer entwickeln wird. Gerade im letzten Jahrzehnt ist die Selbstvermarktung über soziale Medien immer wichtiger geworden und an dem Trend wird sich nicht viel ändern. Streaming-Dienste werden mit KI-generierter Musik höhere Gewinne erzielen können. Dementsprechend wird der Künstler verstärkt auf Eigenvermarktung setzen und sich auf den Aufbau einer Online-Präsenz konzentrieren müssen. Zudem wird die Anforderung an den Künstler geringer und künstliche Intelligenz hilft dabei, musikalische Defizite auszugleichen. Diese Entwicklung wird aber wohl auch dazu führen, dass weniger Können nötig ist und der Anteil der KI bei Musikstücken zunehmen wird.
4. Die Rolle von Influencern und Viral Stars
Influencer und virale Stars werden eine immer wichtigere Rolle in der Musikindustrie spielen. Zum Beispiel könnte Hailey Welch (Hawk Tuah Girl) die aktuellste virale Sensation, ihre Bekanntheit nutzen und wäre mit einem „originalem“ Hawk Tuah Song wohl sehr erfolgreich und auch ein spannendes neues Rolemodell für die Musikindustrie.Influencer und virale Stars mit hoher Reichweite haben hier einen gute Position, um mit KI Musik diese auch monetarisieren zu können und ihre Musik-Karriere unabhängig von traditionellen Plattenfirmen und Künstlerischen Prozessen voranzutreiben. Inwiefern das der Qualität der Musik zuträglich ist, wird zeigen wie kreativ die KI wirklich ist und wie austauschbar der Mensch, auch bei komplexen Anforderungen wie Musik, sein wird.
Schlussfolgerung Die Integration von künstlicher Intelligenz in die Musikindustrie bringt Veränderungen mit sich. Während KI-generierte Musik personalisierte Hörerlebnisse bietet und neue Einnahmequellen für Streaming-Dienste schafft, bleibt die menschliche Komponente in der Musik unverzichtbar. Künstler müssen sich aber nicht nur auf ihre musikalischen Fähigkeiten konzentrieren, sondern auch lernen, mit KI zu arbeiten und sich erfolgreich selbst zu vermarkten.




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